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Viele Gläubige besuchten an Allerheiligen den Gottesdienst mit anschließendem Friedhofsgang und Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal.

An Allerheiligen ehrt die Kirche alle Heiligen; sowohl diejenigen, die heilig gesprochen wurden, als auch alle, die nicht offiziell in den Kreis der Heiligen aufgenommen wurden, aber ihren Glauben überzeugend gelebt haben. So begann die Wort-Gottes-Feier auch gleich mit der Allheiligenlitanei. Beim anschließenden Friedhofsgang gedachten die Euerfelder an den liebevoll geschmückten Gräbern ihrer Verstorbenen. Zum Abschluss legte die Soldatenkameradschaft einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder.

„Muss man erst sterben, um heilig zu werden?“ Diese Frage stellte die Gottesdienstbeauftragte Helga Scheller an den Beginn ihrer Predigt beim Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael. Und sie verneinte diese Frage gleich, denn Paulus „spricht in einigen seiner Briefe die Empfänger ebenfalls als Heilige an. Er richtet diesen Gruß also an Lebende.“ Heilige, so die Gottesdienstbeauftragte weiter, waren zu Lebzeiten „zu hundert Prozent Alltagsmenschen“ wie wir. Sie haben es sich aber zur Aufgabe gemacht, „sich selbst und die Mitmenschen mit Gott in eine persönliche Beziehung zu bringen.“ Helga: „Heilige hatten in besonderer Weise die Fähigkeit, zu spüren und zu erleben, dass Gott mitten unter den Menschen gegenwärtig ist und nicht irgendwo weit weg.“

Zum Ende der Wort-Gottes-Feier lud Gottesdienstbeauftragter Otto Kram zum Totengedenken auf dem Friedhof ein: „Dort lasst uns nun hingehen und diese Feier als Fest der Lebenden und der ewig Lebenden weiter begehen.“ Die Musikkapelle Euerfeld intonierte „Harre meine Seele“, während die Gläubigen sich an den Gräbern ihrer verstorbenen Familienmitglieder aufstellten. Gottesdienstbeauftragter Thomas Kram betete für die Verstorbenen, auch für die, „an die niemand mehr denkt und die viel Gutes bewirkt haben.“ Und er fuhr fort: „Berühre auch all jene, die hier stehen und Trauer in sich tragen. Sie haben Menschen verloren, die tiefe Spuren in ihrem Leben hinterlassen haben.“

Nach der Segnung der Gräber mit Weihwasser und Weihrauch zogen die drei Gottesdienstbeauftragten mit den Fahnenabordnungen der Vereine, den Ministranten und der Lektorin zum Kriegerdenkmal. Vor der Kranzniederlegung erinnerte Hartmut Page, 1. Vorsitzender der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Euerfeld, an die Gefallenen der beiden Weltkriege, aber auch an die Bundeswehrangehörigen, die ihr Leben bei Einsätzen z.B. Afghanistan und anderen Ländern verloren haben.

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