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Europa stand im Mittelpunkt der ökumenischen Abendandacht, zu der die evangelische Kirchengemeinde Schernau die Katholische Landvolkbewegung (KLB) und die katholische Pfarrgemeinde Euerfeld eingeladen hatte.

Der Grund war gleich ein doppelter, denn an diesem Sonntag waren die Wahlen zum Europa-Parlament und die KLB hatte eine Woche zuvor ihre Europa-Kampagne für die Diözese Würzburg eröffnet.

Der evangelische Pfarrer Uli Vogel begrüßte die rund 70 Christen beider Konfessionen auf dem Dorfplatz. Beim Kyrie gaben vier Gläubige aus beiden Orten Statements zu Europa ab. So freute sich Otto Kram darüber, dass bei Flügen innerhalb Europas kein Pass benötigt wird, während Claudia Mack als Positiva die einheitliche Währung und die 70 Jahre Frieden in Europa nannte, der Bub Johann erzählte vom Ferienhaus, das sich sein Opa in Schweden gekauft hat, und Uli Vogel war davon angetan, dass man in Europa über Grenzen hinweg freie Fahrt hat und kein Geld umtauschen muss.

In seiner Ansprache bezog sich Walter Sauter auf die Stelle in der Apostelgeschichte (16,6 – 12), an der Paulus und sein Begleiter Timotheus erstmals europäischen Boden betraten. „Keine Philosophie, kein politisches System hat das Zusammenleben der Völker in Europa so nachhaltig geprägt wie das Christentum“, betonte er. Er rief dazu auf, alles dafür zu tun, dass Europa christlich bleibt. „Toleranz und Vielfalt sind ein guter Ratgeber auf dem Weg aufeinander zu“, sagte Uli Vogel im zweiten Teil der Ansprache. Die ökumenische Bewegung der Kirchen in „versöhnter Verschiedenheit“ könne auch ein Vorbild für Europa sein. Gerd Schneider stellte das Motto der KLB-Europa-Kampagne vor „Ich bin Europa – Und du auch!“ und berichtete von der Auftaktveranstaltung in Würzburg. „Die europäischen Werte sind unverhandelbar“, unterstrich er.

Begleitet vom Posaunenchor Schernau, der auch die musikalische Gestaltung der Andacht übernommen hatte, sangen alle gemeinsam die Europa-Hymne „Ode an die Freude“, ehe Christinnen aus Schernau und Euerfeld die Fürbitten vortrugen. Vor dem Schlusssegen erläuterte Helene Sauter die Symbolik der Sterne auf der Europaflagge, deren Anzahl auch Bezug zu einer Bibelstelle in der Offenbarung des Johannes habe. Sie rief dazu auf, die EU als Schatz zu sehen und verteilte an alle Anwesenden süße Goldtaler.

Nach der Andacht wurden die Bänke und Tische zusammengestellt und alles ließ sich zum gemütlichen Zusammensein nieder. Die Schernauer hatten ein wunderbar vielfältiges Mitbring-Büffet und Getränke organisiert. So blieben manche bis zum Einbruch der Dunkelheit in froher Runde sitzen.

  

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