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Da machten die Stadtkinder große Augen, denn ein quicklebendiges Ferkelchen hatten sie noch nie auf dem Arm. Doch manch einer hielt sich dann doch die Nase zu, als es durch den Schweinstall von Joachim Mack und den Kuhstall von Bruno Scheller in Euerfeld ging.

Viele der rund 80 Kinder aus der dritten Klasse an der Grundschule Kitzingen-Siedlung hatten nur wenig Erfahrung mit der Landwirtschaft, doch das änderte sich am Mittwoch, 5. Juni, schnell. „Ich bin jetzt euer Lehrer“, verkündete Bruno Scheller selbstbewusst, und in der Tat, für die Jungs und Mädchen gab es an diesem Vormittag viel zu lernen. Zum Beispiel, dass eine Kuh im Schnitt 600 Kilogramm wiegt, warum die Rinder keine Hörner haben oder dass man für einen Rübenvollernter bis zu einer halben Million Euro auf den Tisch blättern muss. Wer etwas wusste, der bekam keine Eins wie in der Schule, sondern Gummibärchen aus der großen Tüte.

Perplex waren die Kinder allerdings, als sie von Lehrer Bruno gefragt wurden: „Was sind Zuckerrübenschnitzel, ist das was zum Essen?“ Die Antwort ließ auf sich warten, denn am Boden lag nur Futter für Kühe. Ganz anders war das dann bei Joachim Mack, denn bei den Steaks, von denen er sprach, war den Kindern gleich sonnenklar, worum es geht. „Wer gute Steaks essen will, der muss den Schweinen gutes Futter geben“, so der Landwirt. Und das kommt aus einem Silo, in dem Weizen und Gerste auf die hungrigen Mäuler der Schweine warten - per „automatischer Fütterung“, wie er nicht ohne Stolz erklärte. Und auch auf die feine Nase der Tiere kam er zu sprechen. Denn, auch wenn man es kaum glauben kann, Schweine können sehr gut riechen. Mit ihrem Rüssel können sie besser riechen als ein Hund und sogar Trüffel aufspüren.

Eingeladen zum Besuch auf den Bauernhöfen hatte der Bayerische Bauernverband, vertreten durch Kreisbäuerin Anette vom Berg-Erbar, die die Schüler begrüßte, und Kreisobmann Alois Kraus, der gleich selbst eine Gruppe durch den Kuhstall führte. Am Ende des erlebnisreichen Tages galt es für die Kinder bei einem Quiz zu beweisen, was sie an diesem Tag auf dem Bauernhof gelernt hatten. Und das war eine ganze Menge, und nicht zuletzt, dass ein Schultag auch richtig Spaß machen kann.

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